79 Kompositionen zwischen 1974 und 2017:
Insgesamt zählt Nuber zur Zeit 79 mit
Opus-Zahlen versehene Werke. Die
ersten Kompostionen stammen noch aus seiner
Schulzeit. Die Flötensonate
op.2 wurde 1974/75 komponiert und bald mit
einem Freund zusammen
uraufgeführt. Diese Sonate für Flöte und
Klavier benutzt neoklassizistische
und expressionistische Elemente. Der 3. Satz
wurde später formal wesentlich
überarbeitet (1996) – der Rest blieb
unangetastet und die Sonate erfuhr
zahlreiche Aufführungen. Danach entstanden
nach weiteren Werken für diese
Besetzung eine Reihe kleiner Klavierwerke,
meist auf Kirchentonarten
basierend und in sehr einfacher Struktur und
Harmonie. Auch in seiner
Studienzeit behielt Nuber diesen Stil im
Wesentlichen bei, nur ab und zu
entstanden Werke mit expressionistischen
Elementen. Zwischen 1983 und
1998 war eine lange kompositorische
Schaffenspause eingetreten. Außer mit
Bearbeitungen fremder Werke beschäftigte Nuber
sich mit einigen
literarischen Versuchen (Eine
autobiographische Erzählung, Naturbilder und
ein Roman).
Danach entstanden ab 1999 (Sonate für Flöte
und Klavier, op. 47) wieder
meist mehrsätzige kammermusikalische Werke für
Flöte und Klavier, Cello
und Klavier, ein Trio für Flöte, Cello und
Klavier, 2 große Duos für Klavier zu
vier Händen bzw 2 Klaviere. Diese Werke sind
meist ebenfalls auf der Basis
verschiedener Kirchentonarten aufgebaut aber
von komplexerer rhythmischer
und metrischer Struktur – allen gemeinsam ist
eine reiche Polyphonie. Ab
opus 58 (2007) entstanden dann sehr
unterschiedliche Klavierwerke.
Harmonisch sind diese mal auf Kirchentonarten,
Pentatonik, Ganztonleiter
oder dem „mystischen Akkord“ (nach Skrjabin)
aufgebaut. Es sind abgesehen
von der Fantasie R.B. op.58 und der
Trauermusik op.62 überwiegend kurze
Bagatellen und Fantasien.
Nuber versucht immer unmittelbar aus sich zu
schöpfen – konstruierte Musik,
d.h. Musik deren Strukturen mehr aus dem
Denken als aus dem Seelischen
entstehen, lehnt er ab. So entsteht seine
Musik mehr aus einer quasi
geordneten Improvisation als sonst heute
üblich in der Neuen Musik.
Entwicklungen und harmonische Fortschreitungen
sind selten, meist werden
die Motive und melodische und rhythmischen
Elemente leicht verändert,
wiederholt, neu gemischt, werden mit anderen
Motiven kontrastiert.
Michael Nuber spielt als Pianist niemals Werke
der Zwölftonmusik, der
seriellen Musik oder anderer heute moderner
Stilrichtungen in seinen
Konzerten und ist sich bewußt, daß sein
eigenes Schaffen von vielen als
„altmodisch“ oder „nicht zeitgemäß“ kritisiert
wird. Musik in seinem Sinn ist
aber zeitlos und nicht an aktuelle Moden
gebunden. Musik ist ein Ausdruck
des geistig-seelischen Inneren und damit nicht
an eine Zeit gebunden.
Vor allem setzt die Musik an, wo die
gesprochene oder geschriebene
Sprache aufhört, die feinen Aussagen des
eigenen Inneren ausdrücken zu
können.
Die Fantasie R.B. op.58 (2005-07)
charakterisiert eine Freundin und deren
Lebenskrise. Thematisch ist fast das ganze
Werk auf den Buchstaben ihres
Namens aufgebaut, woraus sich ein für Nuber
neues Klangbild entwickelt hat,
das z.T. eine gewisse Nähe zu dem russischen
Komponisten Skrjabin und
dessen mystischen Akkord aufweist. Die extreme
psychische Situation dieser
Frau wird in 4 miteinander verknüpften Sätzen
unmittelbarer als es in Worten
möglich ist. Trotz dieser neuen Klänge ist
auch dieses Werk Nubers durch
einfach gegliederte Abschnitte gut zu hören.
Neue Doppel-CD: „Klavierwerke und Improvisationen“: MN 55
bestellen: direkt bei Michael Nuber
CD1
01 Klavierstück op. 8 (2.fassung 1980) (4:26)
02 Fantasie op. 10 (1977) (4:40)
03 Klavierstück op. 34 (1981) (4:15)
„Erinnerung an Mahlstetten“
04 Prélude op. 27 (1981) (1:25)
05 4 Klavierstücke op. 36 (1981) (6:45)
09 Fantasie RB op. 58 (2005-07) (15:20)
„Psychogramm“ in vier teilen
13 Trauermusik RB op. 62 (2008) (5:10)
14 Kleine Fantasie op. 75 (2015) (5:08)
15 Fantasie op. 71 (2013) (2:58)
16 Bagatelle op. 72 (2013) (2:40)
17 Kleine Fantasie op. 74 (2015) (3:03)
18 Bagatelle op. 76 (2016) (3:55)
19 Fantasie op. 77 (2015-17) (3:30)
20 Kleine Elegie op. 63 (2009) (2:31)
21 Prélude op. 68 (2011) (2:27)
22 Kleine Fantasie op. 69 (2012) (1:40)
CD 2
01 Fantasie und Toccata op. 78 (2017) (15:15)
- Fantasie
- Introduktion und Toccata
IMPROVISATIONEN
03 13. Dezember 2015 (9:20)
04 14. Februar 2016 (11:45)
05 28. Februar 2016 (9:15)
06 20. November 2016 (8:25)
07 26. März 2017 (5:05)
08 14. April 2017 (10:20)
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